Die ersten zwei gefürchteten heißen Monate sind vorbei, den August werde ich auch noch irgendwie überstehen. Der Handel war, nennen wir es gesittet, eher bedingt optimal. Wie in den Beiträgen zu den letzten Monaten schon mehrmals geschrieben, der Corona Absturz der Börsen hat mich doch heftiger getroffen als ich es zuerst erwartet hatte. Ich handele ja eine Art Grid System auf mehreren Währungspaaren, das hat eigentlich auch gut funktioniert in den letzten 1,5 Jahren (seitdem berichte ich hier darüber, gehandelt wird das System schon deutlich länger). Durch die heftigen Corona Bewegungen und auch durch den Brexit haben sich aber seit April einige Positionen angesammelt die deutlich im Minus sind, diese habe ich natürlich gemäß meinen Money Management Regeln dann auch durch Hedge Trades abgesichert, rückblickend gesehen war das aber bei diversen Positionen nicht optimal da die Orders viel zu weit auseinander lagen und ich somit viel Margin investieren musste und teilweise keine Trades mehr eröffnen konnte. Lange Rede kurzer Sinn, ich habe mich in eine Gesamtsituation manövriert die ich eigentlich vermeiden wollte. Ich gebe auch offen zu, ich dachte dass mir diese Fehler nicht mehr passieren. Mein Ziel ist es weiterhin die Positionen in ganz kleinen Schritten zu verkleinern, diese Taktik dauert aber leider wesentlich länger als ich es erwartet hatte, aber so ist es eben. Wie im Eintrag zum Monat April geschrieben, ist es eigentlich nicht so dramatisch, allerdings nervt mich immer noch die Gesamtsituation wie ich es im Mai geschrieben hatte. Es ist also eine komplizierte Situation für mich. Und es geht noch weiter.
Man hat mir doch tatsächlich vor einigen Wochen betriebsbedingt gekündigt, das heißt eigentlich hat man das zwar ausgesprochen, aber mündliche Kündigungen gelten eh nicht und es gibt eine Vereinbarung zwischen dem Betriebsrat und der Firma das es während der Corona Zeit keine betriebsbedingten Kündigungen geben darf. Da mich der Laden eh irgendwann in den Herzinfarkt getrieben hätte bin ich eigentlich froh, ich soll jetzt mit meiner Anwältin eine Forderung stellen um meinen Arbeitsvertrag aufzulösen, das habe ich dann auch gemacht, meine Anwältin hat gemeint dass wir aktuell in der deutlich besseren Position sind, dementsprechend hoch ist auch die Forderung. Wie es dann beruflich weitergeht wird man sehen, aktuell sitze ich zu Hause und warte ab, die Vertragsauflösung ist aber erst zum 01.01.2021 geplant, bis dahin muss ich mir was für die Zukunft überlegen.
So, erst mal genug geschrieben, kommen wir zu den Zahlen vom Juni und Juli, der Juni war schlecht und brachte einen Verlust von fast 6%. Damit habe ich nach 20 Monaten Trading den zweiten negativen Monat hinnehmen müssen. Der Juli lief mit einem Gewinn von 1,66% minimal besser, fakt ist aber dass ich seit dem April auf der Stelle trete. Insgesamt ist das Jahr natürlich noch schön im Plus mit knapp 87%, das ist auch ein sehr gutes Ergebnis, bringt mir aber aktuell auch nicht viel da ich befürchte das es mit dem Drawdown Abbau sicher noch einige Monate dauern wird.
Gehen wir es also weiter an, ich wünsche Euch einen angenehmen Monat.